Das Kirchenjahr und Kirchenfeste
Ob es nun Weihnachten ist, wo daran erinnert wird, dass Gott das Dunkel menschlichen Lebens erhellt, oder Ostern, der Triumph der Auferstehung über den Tod: Wer das Kirchenjahr mitfeiert, lernt das Wesentliche des christlichen Glaubens kennen.
Das junge Christentum hat sich an der jüdischen Festtradition orientiert. Die wichtigen Ereignisse aus dem Leben Jesu und der frühen Christenheit wurden nach und nach in den Kalender eingeordnet:
Pfingsten – Ausgießung des Heiligen Geistes und Entstehung der Kirche (am jüdischen Wochenfest)
Karfreitag und Ostern – Kreuzigung und Auferstehung (am jüdischen Passafest)
Überstrahlt werden alle Feste vom Sonntag, dem ersten Tag der
Woche, an dem Jesus auferstanden ist. Daher wurde im Christentum vom Sabbat (Samstag), dem jüdischen Ruhetag, auf den Sonntag übergegangen. Schon bald wurde jeder Sonntag verbunden mit einem
Ereignis aus dem Leben Jesu. Das Kirchenjahr entstand.
Jeder Kirchenjahreszeit ist eine Farbe zugeordnet, die ihren Charakter symbolisiert. Im Gottesdienstraum erkennt man sie am Kanzel- und Altarbehang. Trägt der Pfarrer/die Pfarrerin eine Stola,
hat auch diese die jeweilige Farbe.
Hier eine Schnellübersicht.
In der linken Navigationsleiste finden Sie die einzelnen Zeiten noch ausführlicher erklärt oder klicken sie auf die farbig hervorgehobenen Wörter.
Das Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Sonntag im Advent. Die vier Sonntage im Advent
unterbrechen die vorweihnachtliche Fastenzeit.
Advent = Ankunft. Es ist die Zeit des Wartens auf die Ankunft des Messias.
Am Heiligen Abend (24. 12.) feiern wir die Geburt Christi, dem versprochenen Messias. Mit ihm beginnen die Feiern zum Weihnachtsfest (25. 12.).
Weihnachtszeit
Die Weihnachtszeit umfasst die Tage der 12 Heiligen Nächte. Sie beginnen am Heilig Abend (24.12) und enden an
Epiphanias (06. 01.)
(Erscheinungsfest).
Passionszeit
Die sieben Wochen vor Ostern sind die zweite lange Fastenzeit des Kirchenjahres.
Karwoche
Die Karwoche umfasst die Woche vor dem Osterfest. In ihr gedenken wir dem Leiden und Sterben Christi. In vielen Gemeinden werden in dieser Woche an den Abenden Passionandachten gefeiert. Der
Gründonnerstag erinnert an die Einsetzung des Abendmahls und der Karfreitag an die Keuzigung Jesu und daran, dass Jesus den
Keuzestod für uns auf sich nahm, um uns von unseren Sünden zu erlösen.
Ostern
Der Ostertermin ist variabel. Am Ostersonntag feiern wir die Auferstehung von Jesus Christus, den Sieg des Lebens über den Tod.
Osterzeit
Die Osterzeit umfasst die 50 Tage zwischen Ostern und Pfingsten. Der Fokus in dieser Zeit liegt auf dem auferstandenen Christus.
Der Himmelfahrtstag wird 40 Tage nach Ostern gefeiert. An ihm gedenken wir der Himmelfahrt, der Rückkehr Jesu zu seinem Vater.
Pfingsten
Das Pfingstfest (Ausgießung des Heiligen Geistes) feiern Christen 50 Tage nach Ostern. Es ist gleichzeitg die Geburtsstunde der Kirche.
Trinitatis
Der Sonntag nach Pfingsten ist das Trinitatisfest (Fest der Heiligen Dreieinigkeit).
Erntedank
Am Sonntag nach Michaelis (29.09.) feiern wir das Erntedankfest.
Reformationstag
Der Reformationstag symbolisiert die Entstehung der evangelischen Konfession. Der Reformator Martin Luther hatte am 31. Oktober, einen Tag vor Allerheiligen, im Jahr 1517 seine 95 Thesen
gegen den Ablasshandel veröffentlicht.
Buß- und Bettag
Der Buß- und Bettag ist Aufruf zur Um- und Einkehr.
Ewigkeitssonntag
Im letzten Monat des Kirchenjahres, im November, konzentrieren evangelische Christen sich auf Trauer und auf Buße: der Ewigkeitssonntag schließt das Kirchenjahr ab.