An diesem Tag gedenken die Christen dem Kreuzestod Jesu - und der Dunkelheit, die sich über die Menschen durch diesen Tod senkt.
Vielerorts wird als Zeichen dieser Trauer und der Hoffnungslosigkeit der Altar leergeräumt, die Orgel und die Glocken schweigen und das Kreuz wird mit einem schwarzen Tuch verhüllt. In manchen
Gemeinden werden zur Todesstunde Jesu um 15.00 Uhr Gottesdienste gefeiert, in denen die Johannespassion gelesen oder gesungen wird.
Christen leben in einer Zeit, in der sie wissen, dass Ostern kam und Jesus auferstanden ist - und der Tod damit das letzte Wort verloren hat. Dennoch zeigt die Feier des Karfreitags jedes Jahr
aufs Neue das Entsetzen über den Tod des Mannes, der der Heiland der Welt, der die Hoffnung für die Welt ist. Dieser Tag nimmt die Menschen mit hinein in die Verlassenheit und die Angst, die
Jesus auf dem Weg zum und dann am Kreuz empfunden hat - und die er hinausschreit mit den Worten: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Markus 15,34) - und durch die er uns
Menschen in unseren Verlassenheiten so nahe ist.
Der Karfreitag zeigt, wie schwarz die Welt ohne diesen Mann war - und in welche Hoffnungslosigkeit die Menschen ohne ihn stürzen müssten. Auch heute noch - wäre er nicht auferstanden.
Zum anderen erinnert der Karfreitag an die Sünden der Menschen, um derentwillen Christus gestorben ist - und mahnt damit die Christen, ihr Leben zu überdenken und neu auszurichten.