Zu Ostern gehören für uns heute untrennbar die bunten Eier. Ihre Entstehung haben wir der Fastenzeit zu verdanken. In früheren Jahrhunderten war deren Genuss während der vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern verboten. So entstand ein Überangebot an Eiern. Um sie haltbar zu machen, hat man sie abgekocht. Ursprünglich gehen die Ostereier aber auf einen heidnischen Fruchtbarkeitsritus zurück, bei dem sowohl der Hase als auch das Ei Fruchtbarkeit bedeuten.
Schließlich nutzte man die Eier zur Dekoration: Vom Beginn des 17. Jahrhunderts an sind die ersten bunten Ostereierverzierungen überliefert. Als Symbol steht das Ei für Fruchtbarkeit und neues Leben. Darüber hinaus ist es ein Zeichen für Auferstehung.
Das Osterfeuer ist ein gutes Beispiel für die Flexibilität der frühmittelalterlichen Kirche, sich heidnische Bräuche anzueignen. Das wiederum gelang wegen der starken Symbolkraft des Feuers: Seit je her haben Menschen die positiven Eigenschaften des Feuers geschätzt. So wurde es unter anderem Symbol für Sonne und Leben. In vielen Kulturen wurde dem Feuer (- wie dem Wasser auch -) auch eine reinigende Kraft zugeschrieben. In christlicher Hinsicht steht das Feuer für die Auferstehung.
In vielen Gemeinden wird in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag ein Frühgottesdienst gefeiert. Mit ihm wird nachempfunden, was am frühen Morgen des Ostersonntags vor rund 2000 Jahren geschah: Die Auferstehung Christi. Im Gottesdienst selbst wir die Osterkerze entzündet. Mit ihr wird dann in manchen Gemeinden vor der Kirche das Osterfeuer entzündet. Entscheidend ist bei solchen Nachtwachen und Osternächten mit Feuer und Kerzen, dass wenig gesprochen wird und nicht wortreich erklärt wird, was Ostern bedeutet. In solchen Gottesdiensten wird hautnah erlebt, gespürt und mit vollzogen: Der Weg durch die Nacht führt diejenigen, die sich darauf einlassen, am Ende zur Osterfreude. Darum kommen so viele Menschen in diese Gottesdienste.
Neben der Auferstehung symbolisiert der Lichtaspekt des Feuers Jesus Christus selbst: "Ich bin das Licht der Welt", sagt Jesus im Johannesevangelium (Joh. 8,12).
Wie das Ei, so gilt auch der Hase als Symbol der Fruchtbarkeit. In der christlichen Tiersymbolik steht der Hase für den auferstandenen Christus. Da der Hase laut Volkglauben mit offenen Augen schlafen soll, stehen diese für die Auferstehung Christi.
Zu der Verbindung mit dem Ei kommt der Hase durch das Osterbrot: Dem Brot, in das ein Ei eingebacken wurde, wurde zusätzlich ein Hasenbild aufgeprägt. So entstand die Vorstellung vom eierlegenden Hasen.
Das christliche Osterlamm ist eigentlich ein Brauch aus dem Judentum: Zum jüdischen Passahfest, auf das der Karsamstag fällt, wird traditionell ein Lamm gegessen. In der christlichen Kunst wurde das Lamm häufig mit einer Fahne (dem Zeichen des Sieges) dargestellt. Gebäck in Form eines Lammes gehört vielerorts zum Osterbrauchtum.