Mit Abschluss der weihnachtlichen Festwoche, dem Jahreswechsel und die ersten Tage im neuen Jahr feiert die Kirche am 6. Januar ein weiteres wichtiges Fest: Die Epiphanie Jesu Christi.
Epiphanie bedeutet auf Deutsch die Erscheinung: Gott tritt sichtbar in die Welt, er erscheint. An dem Erscheinungsfest denken Christen an drei Ereignisse aus dem Leben Jesu:
(Johannes 2, 1-12)
In der evangelischen Kirche haben die drei Weisen eine etwas geringere Bedeutung, da Martin Luther die Verehrung ablehnte, denn er bezweifelte die Legende. So ist beispielsweise in der biblischen Überlieferung die Anzahl der Männer nicht genannt. Die Zahl drei schloss man aus den drei Geschenken: Gold, Weihrauch und Myhrre. Auch die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar hat der Evangelist Matthäus nicht festgehalten. Für Martin Luther hatten die beiden anderen Themen des Epiphaniasfestes, Taufe und Wunder, größere Bedeutung.
Das Epiphaniasfest, das Erscheinen der Heiligen Drei Könige, der Weisen aus dem Morgenland. Bei den Krippen werden die Figuren am Dreikönigstag um die drei Weisen aus dem Morgenland erweitert.
In alten Geschichts- und Märchenbüchern werden die drei Könige mit den alten Reichen (hier Persien, Arabien und Indien) verbunden. Ein Reisender sagte damals: Es gibt Wissen in Büchern aus Persien, Gewürze und Heilkräuter aus Arabien und Werkzeug, Metalle und Handarbeiten aus Indien. Mit Weihrauch, Myrrhe und Gold werden nach altem Brauch Instrumente gereinigt und Kranke geheilt. Die Könige verbinden die Lebzeiten der Menschen: der junge Mohr, der Araber im mittleren Alter und der alte König und Arzt aus Persien.
Diesem sehr alten Brauch gehen seit nunmehr 50 Jahren Gemeindemitglieder nach. Als Heilige Drei Könige gekleidet wandern sie von Haus zu Haus. Meistens sind es Kinder und Jugendliche, die diese Aufgabe übernehmen. Sie verkünden nicht nur die Frohbotschaft des Evangeliums, sondern sammeln auch Spenden.
Den Menschen, die sie einlassen, singen die Sternsinger ein Lied oder sagen ein Gedicht bzw. ein Gebet auf. Dann schreiben sie an die Haustüren bzw. die Türbalken mit geweihter Kreide die traditionelle Segensbitte C+M+B mit der jeweiligen Jahreszahl.